Wissen

 

Was ist Demenz?

Demenz ist keine einheitliche Krankheit. Es zeigen sich unterschiedliche Denk- und Wahrnehmungsschwierigkeiten sowie Verhaltensveränderungen.

 

Erst lässt vor allem das Kurzzeitgedächtnis nach. Betroffene verlieren nach und nach die (räumliche und zeitliche) Orientierung und Fähigkeiten wie abstraktes Denken und sprachliche Kommunikation.

Mit dem Fortschreiten der Demenz treten aus medizinischen, psychosozialen und emotionalen Gründen Verhaltensauffälligkeiten und Persönlichkeitsveränderungen auf.

 

Die Medizin unterscheidet verschiedene Ursachen und Formen der Demenz. Die häufigste ist Morbus Alzheimer. Über 60 Prozent der Demenz-Betroffenen leiden an dieser chronisch fortschreitenden Erkrankung. Die zweithäufigste ist die vaskuläre Demenz. Durch Schäden an Blutgefäßen kommt es zu Durchblutungsstörungen. Gehirnregionen werden nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und sterben ab.

7 bis 20 Prozent der Demenzbetroffenen erhalten die Diagnose Lewy-Körper-Demenz. Oft kommt es zu Mischformen.

Demenz kann auch als Folge von Erkrankungen, wie dem Parkinson Syndrom, Gehirntumoren oder Alkoholabhängigkeit, auftreten.

Allen gemeinsam ist die Zerstörung von Nervenverbindungen im Gehirn.

 

Kommunikation mit Demenz-Betroffenen

Die Haltung, die wir demenziell veränderten Personen entgegenbringen, beeinflusst stark die gemeinsame Kommunikation und Interaktion. Dem Demenzverlauf angemessene Verhaltensweisen und Gesprächsführung erleichtern den Betroffenen und ihrem Umfeld das Miteinander.

 

Mit fortschreitender Demenz nimmt das Sprachvermögen ab. Andere Kommunikationsformen, wie Musik, Berührung oder Bewegung helfen, Kontakt und Beziehung herzustellen.

Menschen mit Demenz in fortgeschrittenen Stadien nutzen zur Kommunikation Gesten, sich wiederholende Bewegungen, ihre Mimik. Sie reagieren auf der Gefühlsebene, wie zum Beispiel mit Tränen, Lachen, Schreien, Jammern oder scheinbar ziellosem Umherwandern.

 

 

Das Innenleben von Menschen mit Demenz – Das Gedächtnis der Gefühle

Die unterschiedlichen Formen der Demenz haben den Verlust des Gedächtnisses und der Denkfähigkeit gemeinsam. Gehen die zeitliche und räumliche Orientierung verloren, verlieren die Betroffenen zunehmend ihre Unabhängigkeit, Sicherheit, ihre sozialen Aufgaben und Rollen, sprachliche Ausdrucksfähigkeit und letztendlich ihre Identität. Gedanken, Gefühle und das bisher gemeisterte Leben geraten zunehmend durcheinander.

Das löst oft Scham, Frustration, Vereinsamung und Verzweiflung aus. Die Gefühle auszusprechen, fällt immer schwerer, aber ebenso sie zu kontrollieren. Die Ausdrucksformen, die dann gefunden werden, kommen dem Umfeld oft seltsam, unangemessen, schwierig und sogar wahnhaft vor.

 

Kennen wir die persönliche Lebensgeschichte und die erlernten Strategien, Krisen zu meistern und wissen wir, dass (unangenehme) Gefühle häufig auf andere Dinge und Personen projiziert werden, erscheinen seltsam anmutende Verhaltensweisen möglicherweise in einem anderen Licht: sie sind meist durchaus begründet, kreativ, fantasievoll und nachvollziehbar.

Auch bei fortgeschrittener Demenz verbleiben manche Erinnerungen und daran hängende Emotionen. Ein Schmuckstück, Musik, Bewegung, die Stimmung einer Situation können diese auslösen und Glückseligkeit, Erzählungen und längst vergessene Fähigkeiten und Persönlichkeitsaspekte freisetzen. – Eine Möglichkeit zu Kontaktaufnahme und Beziehung.

 

Häufige Fragen im Umgang mit Demenzkranken (Alzheimer Gesellschaft, PDF):
http://www.alzheimer-bw.de/Haeufige_Fragen/UmgangmitDemenzkranken.pdf

 

Validation nach Naomi Feil

Validation ist eine Kommunikationsmethode, die den Umgang mit dementen Personen erleichtert und hilft, mit ihnen in Kontakt zu treten. Sie lehrt die Wirklichkeit des desorientierten Menschen zu verstehen.
Die nonverbale Verständigung spielt dabei eine ebenso große Rolle wie die verbale. Ziel dieser Methode ist es, dementen Menschen mit Empathie und Respekt gegenüberzutreten, Vertrauen zu schaffen, ihnen zu helfen, ihre Gefühle auszudrücken und ihr Selbstwertgefühl zu stärken.

 

Weitere Ziele:

  • Reduktion von Stress und Angst
  • Verbesserung der verbalen und nonverbalen Kommunikation
  • Verhindern, dass sich mangelhaft orientierte oder desorientierte Menschen in eine weiter fortgeschrittene Phase der Desorientierung zurückziehen
  • Zufriedenheit und Würde

 

Dabei sind vier Grundsätze wichtig:

  • Akzeptanz und Wertschätzung
  • Würde bewahren
  • Einfühlung und Empathie
  • Ehrlich und authentisch sein

 

Techniken des Validierens:

  • Je nach Bedürfnis der Betroffenen verwenden wir verbale und nonverbale Kommunikationstechniken, Berührung und Musik.
  • Wir sprechen desorientierte Menschen auf Augenhöhe an.
  • Wir lassen uns auf ihre Welt ein.
  • Wir lassen uns von den Bedürfnissen und Gefühlen leiten, die die desorientierten Menschen signalisieren, mehr als von den Aussagen.
  • Die Gespräche erfolgen ruhig, klar, verständlich und wertschätzend.

 

 


 

 

Leben mit Demenz: Umfassende Informationen der Interessengemeinschaft Pflegende Angehörige
https://www.ig-pflege.at/downloads/service/Leben-mit-Demenz.pdf

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Daniela Martos, Tel.: 06769725447

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